Stand 10.02.2025
Gibt es ein persönliches Erlebnis oder eine persönliche Erfahrung, das Ihr Interesse und Engagement für den Klimaschutz geweckt hat?
Mein Vater hat vor über 20 Jahren zu Hause eine PV-Anlage auf unserer Garage errichtet. Ich war zugegebenermaßen zunächst nicht angetan, hatte ich doch mit viel Begeisterung und Elan zusammen mit Freunden ein paar Jahre zuvor das Flachdach begrünt. Der Klimawandel war damals schon ein Thema, das die Menschen beschäftigt hat. Aber: Die PV-Anlage war ein neuer Aufschlag für ein Klimaschutzprojekt im privaten Umfeld. Sah zwar im ersten Eindruck nicht so gut aus wie das Grün auf dem Dach, war aber in Südausrichtung mega effektiv. Die Sinnhaftigkeit war mir also sofort klar, zumal auch die Wirtschaftlichkeit aufgrund der damaligen Einspeisevergütung gegeben war. Umso schöner ist es, dass die Anlage auch nach Auslaufen dieser Förderung immer noch fleißig Strom produziert, CO2 spart und Einnahmen generiert. Und wie wir heute wissen: begrünte Dächer steigern sogar noch die Effizienz der PV-Anlage. Das Beispiel zeigt: Früh übt sich, um von Klimaschutzmaßnahmen dauerhaft zu profitieren.
Als Bürgermeister einer im Klimaschutz schon immer progressiven Gemeinde durfte ich zuletzt in Merzhausen zahlreiche Projekte mit vorantreiben. Dezentrale Energiegewinnung, lokale Fernwärmenetze, Eigenverbrauch vor Fremdbezug haben dazu geführt, dass auf jedem öffentlichen Gebäude eine PV-Anlage installiert ist, die neue Ortsmitte komplett an ein eigenes Fernwärmenetz angeschlossen ist, deren Erträge nicht ins Ausland gehen, sondern vor Ort über ihr BHKW das BürgerBad als öffentliche Einrichtung stützen. Gleiche Ansätze verfolgt der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald mit seiner PV-Offensive auf den kreiseigenen Liegenschaften.
Gibt es ein Projekt der Klimapartner, das Ihnen besonders am Herzen liegt? Was macht dieses Projekt für Sie bedeutsam?
Die Wasserstoffprojekte der Klimapartner Südbaden begrüße ich sehr. Nicht nur als Energieträger für die Industrie in Südbaden, die zwingend darauf angewiesen sein wird. Zum einen sehe ich hier eine Möglichkeit, dezentral Strom zu speichern, der später wieder anderen Nutzungen zugeführt werden kann. Zum anderen glaube ich, dass im Schwerlastverkehr Wasserstoff im Gegensatz zum Individualverkehr oder als Ersatz für Erdgas im Gebäudesektor eine Zukunft hat.
Im Bereich der Abfallwirtschaft möchte der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald die Müllfahrzeuge künftig mit grünem Wasserstoff betreiben. Das ist gerade im ländlichen Raum und aufgrund unserer besonderen Topografie ein interessanter Ansatz und ein wichtiger Baustein in der Dekarbonisierung der Abfallwirtschaft. Die Stadt Freiburg ist hier schon einen Schritt weiter. In der Kooperation möchten wir entsprechende Synergien nutzen.
Welche innovativen Lösungen und Ansätze halten Sie für besonders vielversprechend?
Die Trinationale Wasserstoff Initiative 3H2 halte ich für unseren Landkreis, der sich schon immer als europäischer Brückenbauer verstanden hat, für besonders vielversprechend. Nicht nur aufgrund der grenzüberschreitenden Energiegewinnung an Hoch- und Oberrhein. Historisch sind insbesondere Unternehmen aus der Schweiz auch in Deutschland aktiv, gerade auch in unserem Landkreis. Energieproduktion und Klimaschutz lassen sich nicht mehr trennen, standen sich früher als Gegenspieler gegenüber und sind heute gemeinsamer Lösungsansatz. Den ökologischen Energieträger Wasserstoff grenzüberschreitend in ausreichendem Umfang verfügbar zu machen, ist Herausforderung und Chance zugleich. Als Landkreis bringen wir uns deshalb mit dem neu gestarteten H2-Marktplatz für den Aufbau von Wasserstoff-Infrastruktur für Unternehmen im Landkreis ein.
Eine*r von uns
Was wir tun und wer wir sind
Die Menschen hinter den Klimapartnern geben persönliche Einblicke in das, was sie antreibt, sich für den Klimaschutz zu engagieren – Vorstände, Beiräte und Mitarbeitende!
Erfahren Sie, wie viel Leidenschaft in unserer täglichen Arbeit steckt und was die Klimapartner Südbaden so einzigartig macht.
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