Was macht die Region Südbaden für Sie aus? Was hat Sie dazu bewegt, sich in Südbaden niederzulassen/ hierzubleiben?
Die Region Südbaden ist geprägt durch ihre Lage im und am schaffigen und lebenswerten Rheintal. Die Vielfalt der Landschaftstypen spiegelt sich in der Vielfalt der Persönlichkeiten wider, denen man in Südbaden begegnet. Beweglichkeit im Sinne von Mobilität, von Vernetzung, von geistiger Beweglichkeit, von intellektueller Herausforderung paart sich als Kontrast mit einem Bedürfnis nach Genuss regionaler Identität, sei es in Form des Erwanderns der Landschaft, in Form guten Essens, in Form guter Musik, in freundschaftlicher Runde oder ähnlichem. Eine stete Suche nach Herausforderungen und dem daraus folgenden Auskosten der geernteten Früchte treibt die Region an. Die Region will weiterkommen und kann gerade im europäischen Kontext noch einige Potentiale wecken, die in ihr schlummern. Und genau dieses Unstete, nicht auf Lorbeeren zu ruhen, sondern sie zu pflegen und wachsen zu lassen, macht diese Region und ihre Menschen für mich so lebens- und liebenswert.
Was treibt Sie persönlich an, sich für die Klimapartner Südbaden einzusetzen?
Südbaden könnte sich zurücklehnen. Die langfristigen Prognosen für unsere Region sind trotz Klimawandel nicht so katastrophal wie für andere Regionen dieser Erde. Wir können für uns eine weiterhin lebenswerte Landschaft und Lebensführung erwarten. Aber genau diese relative Sicherheit schafft aus meiner Sicht für uns die Basis, experimentieren zu können und zu müssen. Aus dieser Wohlstandsposition heraus entsteht eine Verantwortung, Lösungen für diejenigen zu entwickeln, die aus ihrer Position heraus Alternativen nicht erkennen können, nicht entwickeln können oder nicht ausarbeiten und anwenden können.
Eine unserer besten Ressourcen ist die Technikaffinität der Region, das Bedürfnis zu „baschteln“. Gepaart mit der Perspektive kommunaler Akteure entsteht eine interessante Triebkraft für technologische Entwicklungen, die sich nicht nur an der Markt- und Gewinnmaximierung orientieren, sondern Technologie im Kontext betrachten – mit der ganzen Gesellschaft, der Umwelt und ihren Anforderungen, also nachhaltig. Die Klimapartner Südbaden sollen die Industrie vor Ort antreiben, einen globalen tatsächlich nachhaltigen Impact mitgestalten zu können. Die dabei entstehenden oder auch verworfenen Ansätze, die uns als Menschheit weiterbringen, treiben mich an, die Klimapartner Südbaden zu unterstützen.
Welche innovativen Lösungen und Ansätze halten Sie für besonders vielversprechend?
Entscheidende Ansätze erwarte ich aus den Bereichen Geothermie, Wasserstoffwirtschaft, datenbasierte Mobilität und Energiemanagement sowie der Kreislaufwirtschaft. Die energetische Grundlast der Bevölkerung kann in Verbindung mit Wasserkraft, Photovoltaik und Windenergie durch oberflächennahe und durch tiefe Geothermie, großteils auch dezentral, abgedeckt werden. Die Industrie benötigt darüber hinaus stoffliche Energieträger und verlässliche zentrale Speicherkapazitäten und europaweite Netze in großem Maßstab, insbesondere in Form von Wasserstoff. Digitalisierung und intelligente Datenbanken unterstützen dies und schaffen mit ihrer Methodik Voraussetzungen für innovative Mobilitätslösungen mit noch größerer Effizienz und mehr Komfort. Diese systemischen und kybernetischen Ansätze sollten auch in der stofflichen Wirtschaft umgesetzt werden, um Rohstoffe in echten Kreisläufen immer wieder neuen Aufgaben zuführen zu können und somit dem hochgesteckten Ziel der Nachhaltigkeit näherkommen zu können.
Eine*r von uns
Was wir tun und wer wir sind
Die Menschen hinter den Klimapartnern geben persönliche Einblicke in das, was sie antreibt, sich für den Klimaschutz zu engagieren – Vorstände, Beiräte und Mitarbeitende!
Erfahren Sie, wie viel Leidenschaft in unserer täglichen Arbeit steckt und was die Klimapartner Südbaden so einzigartig macht.
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