Umweltstaatssekretär Dr. Baumann beeindruckt von der Innovationskraft des Mittelstandes
Auf Einladung von Alexander Schoch MdL besuchte Umweltstaatssekretär Dr. Andre Baumann MdL den Wahlkreis. Im Mittelpunkt standen die Themen Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz. Der Umweltstaatssekretär zeigte sich beeindruckt von der Innovationskraft des Mittelstandes.
Alexander Schoch nahm den Besuch zum Anlass dem Staatssekretär zwei Unternehmen in Endingen vorzustellen, die sich mit Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit in besonderem Masse befassen. Begleitet wurden die Landespolitiker von Nicole Graf von der HWK Freiburg, André Olveira-Lenz von der IHK Freiburg, Fabian Delong und Philipp Gillessen von der regionalen Kompetenzstelle Ressourceneffizienz (KEFF+), dem Wirtschaftsförderer des Landkreises, Michael Voigt und Rüdiger Tonojan, Kreisvorsitzender der Grünen. Auch Bürgermeister Metz war unter den Gästen.
Erfolgsmodelle in Endingen: Kaiser Ingenieur GmbH
Die Kaiser Ingenieur GmbH in Endingen ist ein familiengeführtes mittelständisches Unternehmen, das 1984 gegründet wurde. Das Unternehmen mit derzeit 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist in den Branchen Medizintechnik & Körperpflege, Automotive und Industrietechnik tätig. Die Kernkompetenz liegt bei der Mechatronik-Entwicklung und der Kunststofftechnik, wie Geschäftsführer Holger Ebin erläuterte. 2021 wurde man als besonders innovatives Unternehmen mit demTop-100-Siegel ausgezeichnet.
Seit 2021 gibt es eine enge Kooperation mit der Firma Magu, einem Handelsunternehmen in der 3. Generation, aus Oberrotweil. Gemeinsam produziert man am Standort Endingen Geschirr aus nachwachsenden Rohstoffen, das weder Erdöl enthält noch Mikroplastik hinterlässt, keinerlei Schadstoffe enthält und kompostierbar ist, wie die beiden Geschäftsführer Michael und Andreas Gut stolz berichten. Nicolas Dörflinger sagt, dass der Produktion eine langwierige und schwierige Tüftelarbeit vorausgegangen sei. Er ist Leiter des Formenbaus bei Kaiser.
Denn die Produkte stellen höchste Anforderungen bei der Herstellung, da sich Naturmaterial völlig anders verhält als klassischer Kunststoff. Das Bio-Polymer-Granulat besteht zu 98 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen. Es enthält pflanzliche Wachse, Raps und Rapsöl, Kreide, Glukose und mineralische Kiesel. Das Geschirr ist lebensmittelecht und spülmaschinenfest und das Ergebnis echter Pionierarbeit. Kaiser ist dabei für Entwicklung und Produktion verantwortlich und Magu übernimmt Produktdesign, Sortimentsgestaltung, Marketing und Vertrieb.
Die Politiker zeigten sich sichtlich beeindruckt von den Produkten und der innovativen und tollen Kooperation und wünschten den Unternehmen weiterhin viel Erfolg. „Ideen wie Ihre sind wichtig für eine nachhaltige und zukunftsfähige Wirtschaftsweise ohne Mikroplastik und Erdöl!
Girsberger GmbH: Nachhaltigkeit in der Praxis
Die Girsberger GmbH, der deutsche Standort der familiengeführten Schweizer Unternehmensgruppe, liegt in direkter Nachbarschaft. Dort sind derzeit 137 Mitarbeiter*innen aus 18 Nationen beschäftigt. Hier entstand in den vergangenen Jahren das Zentrum für alle Sitzmöbel und Polsterarbeiten des Gesamtunternehmens. Bis zu 600 Stühle werden täglich produziert und überwiegend innerhalb Europas verkauft. Das Unternehmen gewann 2023 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis für die Wiederaufbereitung (Remanufacturing) alter Sitzmöbel (für Theater-, Konzertsäle, Konferenz- und Tagungsbereiche). Neben der Werterhaltung spielt auch der denkmalpflegerische Aspekt eine große Rolle, wie Dominic Heselschwerdt, verantwortlich für den Bereich Remanufacturing in Deutschland, veranschaulichte.
„Die Wiederaufarbeitung der Sitzmöbel rechnet sich für die Kunden. In der Regel ist sie günstiger als eine Neuanschaffung“, ergänzte Geschäftsführer Henning Schweizer.
Seit rund 30 Jahren beschreitet Girsberger den Weg der Nachhaltigkeit. Seit 2015 ist das Unternehmen CO2-neutral. Aktuell wird rund 76 % des Stroms mit Solarkraft selbst hergestellt. Rund 85 % aller Rohstoffe, bezieht das Unternehmen aus einem Umkreis von ca. 600 Kilometer, produziert wird ausschließlich in Europa. EcoVadis hat das Unternehmen zertifiziert, das damit zu rund 100.000 Unternehmen gehört, die weltweit nach vorgegebenen transparenten ökologischen, sozialen und ethischen Kriterien produzieren. „Die Girsberger GmbH ist ein gutes Beispiel dafür, dass ressourcen- und klimaschonendes Wirtschaften auch ökonomisch erfolgreich sein kann“, so Alexander Schoch MdL. Auch Staatssekretär Dr. Baumann gratulierte zum eingeschlagenen Weg des Unternehmens und warb für das Klimabündnis und den Umweltpreis des Landes Baden-Württemberg.